Student lernt am Schreibtisch und ist frustriert, weil er den Lernstoff nicht versteht.

Diese 3 häufigen Lernmethoden führen automatisch zu schlechteren Noten im Studium

Hey, hier ist Manuel, der „Top-Absolvent“ und in diesem Beitrag möchte ich mit dir über 3 häufige Lernmethoden sprechen, die mittlerweile nahezu jeder Studierende anwendet. Es handelt sich dabei um Lernmethoden, die von der Verarbeitungstiefe her sehr flach sind und die zu meiner Studienzeit dafür gesorgt haben, dass ich (ungelogen) mehrere hundert Stunden umsonst gelernt habe.

Das soll dir in deinem Studium jedoch nicht passieren. Wenn du deinen Lernprozess in Zukunft beschleunigen möchtest, solltest du das, was du in den nächsten Minuten in diesem Beitrag lernen wirst, unbedingt berücksichtigen.

Und damit stürzen wir uns direkt ins Getümmel!

Die erste oberflächliche Lernmethode lautet:


1) Einzelne Textpassagen farblich markieren

Hand aufs Herz: Gehörst du auch zu denjenigen, die ein neues Lehrbuch aufschlagen und bereits von der ersten Buchseite weg damit anfangen, alles „Wichtige“ farblich zu markieren?

Wenn ja, dann gleich meine erste Frage: Woher weißt du ganz am Anfang, was wirklich wichtig ist? Hast du schon alle Vorlesungen und Kurse zu dieser Lehrveranstaltung besucht? Hast du das gesamte Lehrbuch schon einmal durchgearbeitet, um zu sehen, worauf jedes Kapitel letztendlich hinausläuft? Oder ist es eher so, dass du einfach drauf los markierst und hoffst, dass das, was du angestrichen hast, später noch wichtig sein wird?

Ich tippe eher auf Letzteres, weil ich es in meinem Studium auch so gemacht habe. Und viele andere Kommilitonen ebenfalls.

Mein damaliger Gedanke dahinter: Wenn ich nur das Wichtigste gelb markiere, muss ich später, wenn ich den gesamten Stoff für die Prüfung wiederhole, nicht mehr alles, sondern nur noch die gelb markierten Passagen durchlesen. Das spart Zeit und ist effizient.

Das Problem dahinter: Am Ende waren 50 % meiner Lehrbücher und Skripten gelb. Was wirklich wichtig war, habe ich meistens erst nach dem ersten Lesedurchlauf erkannt. Leider habe ich zu diesem Zeitpunkt schon alles angeschmiert. Das hat am Ende für mehr Verwirrung, als Klarheit gesorgt.

Die wichtigsten Kernaussagen wurden dadurch verwässert. Zurück blieb am Ende nur noch das Suchen mit der Lupe nach den wichtigen Passagen innerhalb der „angeblich wichtigen“ Passagen. Und das hat mich genau jene Zeit gekostet, die ich zu Beginn damit einsparen wollte.

Aber darum soll es hier eigentlich gar nicht gehen. Es geht vielmehr um den Kodierungsprozess, der bei der Verarbeitung von neu gelernten Informationen in deinem Gehirn abläuft.

Viele Studenten glauben, dass sie beim Markieren wichtiger Textstellen effektiv lernen, weil dabei der subjektive Eindruck entsteht, dass es sich um eine aktive Lernmethode handle. Und das stimmt sogar zum Teil: Das Markieren ist tatsächlich eine aktive Methode, weil man dabei einen geraden Strich durch eine ausgewählte Textstelle zieht. Nur leider handelt es sich dabei um keine Lern-Methode. Denn die markierte Information wird dadurch – wenn überhaupt – nur äußerst schwach verarbeitet. Mehr noch: Es entsteht sogar der fälschliche Eindruck, dass man besonders produktiv war, weil man rückblickend viel markiert hat.

Die Wahrheit über diesen Lernmythos lautet: Markieren ist prinzipiell schlecht, weil das Gehirn dabei nicht aktiv genug mitarbeitet. Wesentlich besser ist es, dir neben dem Fließtext oder auf einem separaten Blatt Papier ergänzende Randnotizen mit deinen eigenen Gedanken zum Thema zu machen. Dabei musst du nämlich aktiv mitdenken. Und das sorgt am Ende für eine stark erhöhte Merkfähigkeit.

Das Fazit lautet also: Wenn es um das Markieren von Texten beim Lernen geht, dann ist weniger mehr! Dabei gilt vor allem Folgendes: Markiere wichtige Passagen niemals im ersten Lesedurchlauf, sondern immer erst im zweiten! Damit stellst du sicher, dass du nur die wirklich wichtigen Passagen markierst.

Kommen wir nun zur nächsten ineffizienten Lernmethode.


2) Texte durch Zusammenfassungen komprimieren

Der logische Hausverstand sagt einem: Wenn ein Text lang und umfangreich ist, dann ist er mühsam zu lernen. Wenn er hingegen kurz und kompakt ist, dann ist er leichter zu lernen. Die naheliegende Schlussfolgerung? Wir nehmen einfach einen langen Text und machen ihn kürzer. Dann wird alles leichter.

Dieser Gedanke ist zwar nett gedacht, aber dabei unterläuft 9/10 Studierenden ein schwerer Fehler: Sie übernehmen bei der Zusammenfassung bzw. Komprimierung eines Textes die bereits vorgegebenen Worte des Verfassers. Mit anderen Worten: Sie denken nicht, sondern übernehmen bereits fertig gedachte Gedanken und schreiben sie einfach ab.

Das Problem dabei sollte klar sein: Wenn du dir den Stoff nicht aktiv erarbeitest, gibst du deinem Gehirn das Signal, dass das, was du da gerade abgeschrieben hast, nicht relevant ist. Denn dein Gehirn war dabei nicht gefordert. Und was dein Gehirn nicht fordert, ist für dein Gehirn auch nicht relevant. Die Folge: Pure Zeit- und Energieverschwendung beim Lernen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Zusammenfassungen per se schlecht sind. Ganz und gar nicht sogar. Wenn du einen Absatz liest und die wichtigsten Kernaussagen in eigenen Worten zusammenfasst, steigt deine Merkfähigkeit enorm an.

Das liegt daran, dass du dabei die fremden Worte des Verfassers in deine eigene Sprache kodieren musst. Das ist so, als würdest du einen englischen Satz Wort für Wort ins Deutsche übersetzen. Im Endeffekt hast du dann nicht nur den Satz als Ganzes verstanden, sondern auch die einzelnen Worte, ihre individuelle Bedeutung und ihren jeweiligen Bezug zueinander. Das führt dazu, dass du das Gelernte auch leichter in neuen Situationen anwenden kannst, weil du die Gesamtsystematik dahinter verstehst.

Wichtig ist dabei jedoch vor allem, dass du ausschließlich deine eigenen Worte verwendest. Sobald du fremdes Gedankengut leichtfertig übernimmst, schaltet dein Gehirn automatisch in den „Interessiert mich nicht“-Modus.

Es gibt eine einfache Regel: Je fauler du beim Lernen bist, desto fauler wird dein Gehirn beim Abspeichern der Informationen sein. Wer also leichtfertige Abkürzungen nimmt, wird am Ende die Extrameile laufen müssen.

Das Fazit lautet daher: Wenn du schon zusammenfasst, dann immer in eigenen Worten.

Kommen wir schließlich noch zur dritten und letzten ineffektiven Lernmethode.


3) Monosensorisches Wiederholen oder auch „stumpfes Auswendiglernen“

Monosensorisches Wiederholen“ bedeutet, dass du eine Information mehrmals und nur über einen einzigen Sinneskanal aufnimmst. Stichwort: Wiederholtes Lesen. Beim Lesen nimmst du die Informationen nur über deinen visuellen Sinn, also über deine Augen auf.

Der Mensch hat aber 5 Sinne. Wer nur einen Sinneskanal beim Lernen nutzt, verschwendet dabei 4/5 seines Lernpotenzials. Das ist so, als würdest du beim Autofahren nur den ersten von insgesamt fünf Gängen benutzen. Das kostet dich nicht nur unnötigen Treibstoff, sondern bringt dich auch noch sehr viel langsamer ans Ziel.

Wichtig zu verstehen ist dabei Folgendes: LESEN IST NICHT LERNEN! Ich schreibe das in Großbuchstaben, weil es sich dabei um die häufigste Lernmethode handelt. Menschen auf der ganzen Welt lesen jeden Tag rund um die Uhr in Büchern, Zeitungen, Internetartikeln, etc. Doch das Problem dabei ist, dass sie sich kaum etwas davon merken können, weil die Aufmerksamkeitsspanne äußerst gering ist. Oder weißt du etwa noch, was ich im 5. Absatz dieses Blogbeitrags geschrieben habe?

Nein, natürlich nicht, denn du hast den 5. Absatz vermutlich in nicht einmal 10 Sekunden gelesen. Das ist einfach viel zu wenig Zeit, um dir die Informationen dahinter zu merken – noch dazu mit nur einem Sinneskanal.

Dennoch beharren viele Studenten auch heute noch darauf, einen Text so lange zu lesen, bis er irgendwann sitzt. Das bezeichnet man auch als „stumpfes Auswendiglernen“. Die Konsequenz dieser Vorgehensweise: Man kann am Ende fremde Worte wiedergeben, ohne sie zu verstehen. Ein sinnloses Unterfangen.

Lernpsychologische Untersuchungen zeigen deutlich auf, dass beim wiederholten Lesen automatisch eine steigende Vertrautheit mit dem Text einhergeht. Dadurch entsteht ein subjektiv falscher Eindruck von Sicherheit, weil sich im dritten Durchlauf alles leichter liest als im ersten Anlauf. Der fließendere Lesefluss wird dann fälschlicherweise als Lernerfolg interpretiert. Wenn es dann bei der Prüfung darum geht, das Wissen gezielt abzurufen, scheitern die meisten Prüflinge daran, weil sie den Stoff nicht in seiner ganzheitlichen Tiefe durchdrungen haben.

Aber nicht nur das. Auch die hohe Wiederholungsrate bringt einen nicht weiter, wenn sie immer über denselben Sinneskanal erfolgt. Denk doch nur einmal an das App-Icon, das auf deinem Handybildschirm ganz unten rechts ist. Du siehst es jeden Tag unzählige Male und das schon seit Wochen, Monaten oder sogar Jahren – allerdings immer nur über deinen visuellen Sinn. Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit kannst du dich dennoch nicht daran erinnern, um welches exakte App-Icon es sich dabei handelt.

Wenn du nun aber kurz nachsiehst, deine Augen schließt, dir das App-Icon einmal bildhaft vorstellst und dabei den Namen der App laut aussprichst sowie das Logo der App grob auf einem Blatt Papier skizzierst, wette ich darauf, dass du es dir auch in einem Monat noch merken wirst. Warum? Ganz einfach deshalb, weil du mehrere Sinneskanäle aktiviert hast – und damit das volle Potenzial deines Gehirns.

Fazit: Wenn du lernst, verwende so viele Sinneskanäle wie möglich. Und wenn du wiederholst, dann wiederhole das Gelernte immer über mehrere Sinneskanäle. Auch hier gibt es eine einfache Regel: Je monotoner dein Lernprozess, desto weniger wirst du dir am Ende merken. Dein Gehirn mag keine Langeweile!


Und das war’s auch schon wieder mit diesem Blogbeitrag. Die Kernaussage: Markiere so wenig wie möglich, fasse alles in eigenen Worten zusammen und verwende beim Lernen und Wiederholen dein gesamtes Arsenal an Sinneskanälen! Dann wird sich dein Lernerfolg innerhalb kürzester Zeit verdoppeln.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie auch DU in deinem Studium konstant Bestnoten trotz Spaß und Freizeit erzielen kannst, dann lade ich dich herzlich dazu ein, dich zu meinem kostenlosen und unverbindlichen E-Mail-Coaching anzumelden. 😉

In diesem Sinne: Studier‘ nicht hart, studiere smart!

Beste Grüße,

Manuel, der „Top-Absolvent“


Wichtiger Hinweis: Ich spreche aus Erfahrung und Erfahrungen können je nach Studienrichtung und Berufsbranche variieren. Die Inhalte, die ich in meinen Blogbeiträgen mit dir teile, können daher niemals einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben. Ich bin dennoch stets bemüht, sie so allgemein und abstrakt wie möglich zu halten. Vielen Dank für dein Verständnis. Ich wünsche dir noch einen erfolgreichen Tag! 😊

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