Die 3 größten Fehler, die Studenten in Klausuren machen (aus der Sicht von Professoren)

Hey, hier ist Manuel, der „Top-Absolvent“ und in diesem Beitrag wechseln wir die Seiten. Falls du dich schon immer einmal gefragt hast, was in den Köpfen von Professoren vorgeht, wenn sie deine Klausuren benoten, dann findest du in den kommenden Minuten die Antworten darauf.

Das Wichtigste zuerst: Es geht bei einer Prüfung niemals um die eigene Ansicht, sondern immer nur um die Sichtweise des Prüfers – denn am Ende bewertet immer der Prüfer deine Prüfung (oder seine Assistenten, die unter seiner Verantwortung und nach seinen Vorgaben korrigieren).

Aus diesem Grund gilt: Wer Bestnoten schreiben will, muss die Entscheidungsträger überzeugen, die am Ende Bestnoten verteilen. Das sind diejenigen, die deine Noten ins Protokoll eintragen und damit rechtsgültig machen.

Wer also einfach nur drauf los lernt und bei der Prüfung sein Glück versucht, wird nicht immer Erfolg damit haben können. Wesentlich klüger ist es, wenn man taktisch vorgeht und sich haargenau auf den jeweiligen Prüfer einstellt. Mit genau dieser Methode hatte ich einen 1er nach dem anderen in meinem Studium.

Daher möchte ich dir im Folgenden die 3 größten Fehler aufzeigen, auf die du bei deiner nächsten Klausur unbedingt achten solltest.

Legen wir direkt los!


Fehler Nr. 1: Die eigentliche Frage umschiffen

Eine Prüfung funktioniert immer nach demselben System: Dir wird eine Frage gestellt, die du beantworten sollst. Wenn du sie vollständig und richtig beantwortest, bekommst du alle Punkte. Wenn du das nicht tust, werden dir Punkte abgezogen.

Unzählige Professoren und Korrektoren schmeißen innerlich ohnehin bereits die Nerven weg, wenn sie an einem Montagvormittag die 100. Klausur korrigieren müssen, obwohl sie Wichtigeres am Tisch liegen haben. Umso schlimmer ist es dann für sie, wenn die meisten Studenten bei jeder Frage einfach alles hinschreiben, was sie wissen, nur um die Seiten am Papier zu füllen.

Viele Studenten gehen dabei nach folgendem Motto vor: „Wenn ich mehr hinschreibe, dann kann ich mehr Punkte holen. Außerdem wirkt es dann so, als ob ich mehr wissen würde, sodass ein besserer Eindruck nach außen entsteht.“

Das ist zwar ein netter Gedanke, der aus Studentensicht auch vollkommen logisch klingt, aber was dabei oft vergessen wird: Es geht nicht um deine Sicht, sondern um jene deiner Professoren.

Stell dir vor, du bittest jemanden um ein Glas Wasser, weil du durstig bist und bekommst von dieser Person einen Kuchen serviert. Das ist zwar wirklich sehr nett von dieser Person, aber es ist nicht das, wonach du gebeten hast. Der Kuchen bringt dich nicht weiter.

Genauso geht es deinen Professoren, wenn sie deine Prüfungen bewerten. Sie dürfen nur Punkte vergeben, wenn deine Worte am Papier die Fragen klar beantworten. Alles andere ist zwar nett gemeint, aber bei der Korrektur absolut störend. Das wiederum verschlechtert am Ende deine Noten.

Wenn es also bei einer Prüfung heißt „Bitte stellen Sie die 3. Stufe der Maslowschen Bedürfnispyramide dar!“, wirst du keine Punkte dafür bekommen, wenn du die „Maslowsche Bedürfnispyramide“ erklärst. Gefragt war nur die Darstellung der 3. Stufe – und sonst nichts. Alles andere erweckt beim Korrektor den Eindruck, dass du die Frage nicht verstanden hast, was dann wiederum zum Punkteabzug führt. Mit anderen Worten: Weniger ist hier mehr.

Regel Nr. 1 lautet daher: Beantworte sämtliche Fragen bei der Prüfung immer zielgenau! Das bedeutet: So wenig Worte wie möglich, aber so viele wie nötig. Keine Ausschweifungen und keine unnötigen Zusatzinformationen, sondern immer eine möglichst zielgenaue Punktlandung. Das erleichtert dem Prüfer nicht nur die Korrektur, sondern gibt dir auch mehr Zeit für die restlichen Fragen während der Klausur. Denk daran:  Je präziser du bist, desto besser werden deine Noten am Ende sein.

Kommen wir nun zum nächsten Fehler.


Fehler Nr. 2: Auswendig gelerntes hinschreiben, obwohl die Frage auf Verständnis ausgelegt war

Wer sich in seinem Leben schon einmal etwas genauer mit lernpsychologischen Phänomenen auseinandergesetzt hat, wird relativ bald feststellen, dass man 80 % von dem, was man während der Schul- und Studienzeit gelernt hat, ohnehin nach kurzer Zeit wieder vergisst.

Die Behaltensleistung steigt jedoch massiv an, wenn wir etwas nicht nur auswendig gelernt, sondern auch verstanden haben. Verständnis bedeutet dabei immer, dass man theoretisches Wissen praktisch anwenden kann – und zwar auch in neuen Situationen. Natürlich wissen das sämtliche Universitäten und Hochschulen, weil ihre Lehrkonzepte darauf ausgelegt sind.

Genau deshalb gibt es bei jeder einzelnen Prüfung mindestens eine Verständnisfrage, die überprüfen soll, ob du das Gelernte auch anwenden kannst. Damit soll sichergestellt werden, dass jene Absolventen, die die Universität irgendwann verlassen, auch wirklich etwas im Kopf haben. Sonst verliert die jeweilige Hochschule am Arbeitsmarkt ihre Reputation (und damit in weiterer Folge auch ihre zukünftigen Studenten).

Und genau hier taucht ein weiteres Problem auf: Viele Studenten lernen die Theorie perfekt und scheitern dann bei der Prüfung. Warum? Weil die Prüfung nicht nur Theorie, sondern auch praktisches Verständnis abfragt.

Wenn es z.B. heißt „Lösen Sie nachfolgendes Rechenbeispiel aus der Trigonometrie!“, dann hilft es einem nicht weiter, wenn man die trigonometrischen Gesetze der Mathematik auswendig gelernt hat und hinschreibt. Man muss sie auch an einem konkreten Rechenbeispiel anwenden können.

Lernen bedeutet also nicht nur „erinnern“, sondern auch „anwenden. Wenn bei der Prüfung deine eigene Meinung gefragt ist oder du einen konkreten Fall bzw. ein Problem lösen sollst, dann wird es dich nicht weiterbringen, wenn du die Theorie von Seite 68 im Lehrbuch abschreibst.

Professoren konstruieren einen Teil ihrer Prüfungsfragen bei jeder Prüfung nach kompetenzorientierten Kriterien, die bereits im Vorhinein vorgegeben sind. Sie legen es also bewusst darauf an, die Spreu vom Weizen zu trennen, um festzustellen, wer den 1er wirklich verdient hat und wer nicht. Solange du nur die Theorie lernst, wird es ein Ding der absoluten Unmöglichkeit, konstante Bestnoten im Studium zu erzielen. So funktioniert das Prüfungssystem nämlich nicht.

Regel Nr. 2 lautet daher: Nicht nur auswendig, sondern auch auf Verständnis lernen – und zwar IMMER. Das Gelernte regelmäßig üben, anwenden und querdenken! Erst dadurch entsteht Verständnis. Altklausuren, Altfragen, Übungsblätter und Beispielaufgaben sind deine Freunde. Ohne sie kommst du nicht aus – zumindest nicht, wenn du einen überdurchschnittlichen Notenschnitt und damit später die besten Jobchancen anstrebst.

Kommen wir nun zum letzten Fehler.


Fehler Nr. 3: Keinen roten Faden und keine klare Struktur haben

Versetze dich für einen kurzen Moment in die Lage des Professors, während er deine Prüfung korrigiert. Stell dir vor, dass du gerade in seiner Haut steckst. Du siehst die Fragen und liest anschließend die Antworten. Was könnte alles passieren, um deinen Lesefluss zu trüben und für Verwirrung zu sorgen?

Gehen wir alles durch:

  • Du kannst die Schrift des Prüflings nicht ordentlich lesen
  • Du erkennst den Zusammenhang zwischen seinen Sätzen nicht
  • Du siehst einen Rechtschreibfehler nach dem anderen
  • Die Fragen sind kreuz und quer beantwortet
  • Es gibt Randnotizen und Sternchen im Eck, die darauf hinweisen, dass mitten im Fließtext ein Satz vergessen wurde
  • Manche Sätze sind einfach durchgestrichen

Wie geht es dir dabei, wenn du so eine Prüfung korrigieren musst? Kommst du dadurch in eine gute Laune, sodass du mit Freude die bestmögliche Note vergibst? Oder bist du innerlich frustriert, weil eigentlich schon die Mittagspause angebrochen ist und du dieses Chaos noch fertig korrigieren musst? Ich wette auf Letzteres.

Es gibt ein paar fundamentale Basics für gute Noten bei Prüfungen. Diese lauten: Möglichst fehlerfreie Rechtschreibung, eine leserliche Schrift, eine kompakte und übersichtliche Gliederung, ein nachvollziehbarer Zusammenhang sowie eine präzise Sprache.

Wenn die 1. Frage bei der Prüfung lautet „Nennen Sie die 3 Faktoren von X und veranschaulichen Sie, wie sich diese auf Situation Y auswirken!“, dann sieht eine Bestnoten-Antwort folgendermaßen aus:

Frage 1) –> Überschrift als Einleitung. Absatz.

Der 1. Faktor von X lautet „a“. Kurze Erklärung dazu. Absatz.

Der 2. Faktor von X lautet „b“. Kurze Erklärung dazu. Absatz.

Der 3. Faktor von X lautet „c“. Kurze Erklärung dazu. Absatz.

Zwischenergebnis –> kurze Zusammenfassung. Damit ist die 1. Hälfte der Frage beantwortet. Doppelter Absatz.

Faktor „a“ wirkt sich auf Situation Y wie folgt aus: Kurze Erklärung dazu. Ergänzend noch ein anschauliches Beispiel. Absatz.

Faktor „b“ wirkt sich auf Situation Y folgendermaßen aus: Kurze Erklärung dazu. Wieder ein Beispiel zur Veranschaulichung. Absatz.

Faktor „c“ wirkt sich auf Situation Y so aus: Kurze Erklärung dazu. Noch ein letztes Beispiel, um den Sack zuzumachen. Absatz.

Endergebnis –> zum Abschluss noch eine kurze Zusammenfassung. Damit ist die Frage vollständig und strukturiert beantwortet. Absatz. Weiter mit der nächsten Frage.

Zusätzlich zu dieser Struktur muss auch der Lesefluss fließend sein, damit der rote Faden für den Prüfer erkennbar ist. Das bedeutet: Klare Sprache und verknüpfende Füllwörter, um den Zusammenhang deutlich sichtbar zu machen.

Anhand unseres oberen Beispiels könnte das folgendermaßen aussehen: Starten wir mit Faktor „a“. Kommen wir nun zu Faktor „b“. Zum Schluss gehen wir noch auf Faktor „c“ ein. Daraus folgt, dass … .

Was den Ausdruck betrifft, gibt es außerdem einen abgehackten und einen fließenden Schreibstil:

Abgehackt klingt in etwa so: „Das ist ein Baum. Der Himmel ist blau.“ Viele Studenten schreiben ihre Klausuren nach diesem Prinzip und verpflichten den Korrektor, die extra Denkarbeit zu leisten, um den Zusammenhang zwischen „Baum“ und „blauer Himmel“ herzustellen. Das ist anstrengend und frustrierend.

Sehr viel besser ist ein fließender Schreibstil, der in etwa so klingt: „Als ich neulich zum Baum raufblickte, sah ich den dahinterliegenden blauen Himmel.“ Hier muss keinerlei zusätzliche Denkarbeit geleistet werden. Dieser Satz liest sich wie Butter. Er löst Erleichterung in den Augen des Korrektors aus, weil die Denkarbeit bereits vom Prüfling erledigt wurde.

Die 3. und letzte Regel lautet daher: Das äußere Erscheinungsbild deiner Prüfungsleistung ist genauso wichtig wie die Substanz hinter deinen Antworten. Je leichter du es dem Prüfer machst, desto leichter wirst du Bestnoten erzielen. Denk immer daran: Wenn du bessere Noten im Studium haben möchtest, dann müssen deine Prüfungen Geschenke für den Prüfer sein – und keine Strafen.


Und damit kommen wir auch schon zum Ende dieses Beitrags. Wenn du diese 3 häufigen Fehler in Zukunft beachtest, wird das, was du gelernt hast, auch sehr viel besser bei deinen Professoren im Studium ankommen.

Das große Fazit dieses Beitrags lautet: Es kommt nicht nur darauf an, was du sagst, sondern vor allem auch, wie du es vermittelst. Beides ist genau gleich wichtig.

Wenn du noch mehr darüber erfahren möchtest, wie auch DU in deinem Studium konstant Bestnoten trotz Spaß und Freizeit erzielen kannst, dann kannst du dich jederzeit zu meinem kostenlosen und unverbindlichen E-Mail-Coaching anmelden. Dort gehe ich sehr viel mehr in die Tiefe und zeige dir, worauf es im Studium wirklich ankommt, wenn du zu den erfolgreichen Akademikern von morgen gehören möchtest. Ich freue mich, wenn du dabei bist. 😉

In diesem Sinne: Studier‘ nicht hart, studiere smart!

Beste Grüße,

Manuel, der „Top-Absolvent“


Wichtiger Hinweis: Ich spreche aus Erfahrung und Erfahrungen können je nach Studienrichtung und Berufsbranche variieren. Die Inhalte, die ich in meinen Blogbeiträgen mit dir teile, können daher niemals einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben. Ich bin dennoch stets bemüht, sie so allgemein und abstrakt wie möglich zu halten. Vielen Dank für dein Verständnis. Ich wünsche dir noch einen erfolgreichen Tag! 😊

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